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| Thema: Infinitys Geschichten Di Dez 30, 2014 5:21 pm | |
| Hey :3 Wollte euch mal eine Geschichte von mir zu lesen geben ^^ Vielleicht kommen später noch mehr, mal gucken :3 - Lucy:
Lucy~Thronfolgerin ohne Ende
Mein Herz pochte wie wild, als meine Mutter meinen Namen rief, denn jetzt würde es vorbei sein. Tränen füllten meine Augen, Tränen der Trauer, aber gleichzeitig auch der Vorfreude. Ein paar Mal drehte ich mich um die eigene Achse, um mir mein mittlerweile leeres Zimmer noch einmal anzusehen. Die Wände waren rosarot gestrichen, weil ich es als siebenjährige so haben wollte. Seit damals sind acht Jahre vergangen, aber ich ließ die Farbe so. Sie hielt die Erinnerungen an meinen Vater wach. Er hatte diese Farbe gehasst, sich immer darüber aufgeregt, dass ich eine Zicke würde, aber ich hatte mich immer besser mit ihm als mit meiner Mutter verstanden. Vor vier Jahren ist er von uns gegangen. Ein Jahr darauf starb meine beste und einzige Freundin an Schilddrüsenkrebs. Ich fühlte mich gestraft vom Leben, aber was konnte man gegen das Schicksal tun? »Lucy, komm endlich!«, schrie meine Mutter genervt von unten herauf. Ein neues Leben wartete auf mich, ein Leben in London, das weit weg sein würde von meiner Kindheit hier in Gloucestershire. »Ich komme, Mummy!«, rief ich zurück. Mit wenigen Schritten war ich durch die Tür, von wo ich noch einen sehnsüchtigen Blick über die Schulter warf. Nun war es vorbei mit meiner Selbstbeherrschung, die salzigen Tränen kullerten meine Wangen hinunter. Die Treppen knarrten unter meinen Schritten, obwohl ich mit meinen weißen Ballerinas so leicht wie irgend möglich auftrat. Am Fuß der Treppe wartete meine Mutter auf mich. Als sie mein Gesicht sah, dass von schwarzen Strichen gezeichnet sein musste, nahm sie mich tröstend in den Arm. »Jetzt wird alles besser, meine Süße«, murmelte sie leise in meine Haare hinein. Ich wusste, dass sie recht hatte, aber ich würde hier nicht weg wollen. In London wartete ein komplett anderes Leben auf mich. Hier hatte ich mit meinen Eltern alleine gelebt. In Ruhe und Frieden. Aber es war nicht sicher genug. Hand in Hand gingen wir durch die Tür. Plötzlich gab es einen lauten Knall. Alle Kraft wich aus meinen Knien, die sich jetzt anfühlten wie Pudding. Wehrlos sackte ich zu Boden, wo ich hart mit dem Kopf aufschlug, aber es tat nicht weh. Verschwommen hörte ich den Schrei meiner Mom und sah wie durch einen Schleier, als sie sich neben mich hockte.
Diesmal hatten sie es geschafft. Seit die Queen vor zwei Wochen ermordet wurde, hatten es alle auf meine Mutter und mich abgesehen. Sie war die neue Königin von England. Ich hätte die Thronfolgerin werden sollen, aber im selben Moment erfasste mich ein helles Licht.
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